Wer in der Schule in Geographie etwas aufgepasst hat, der weiß, dass die Clubheime der beiden Vereine nur gut sieben Kilometer auseinanderliegen. Es steht also ein Derby an. Den Spielern merkte man vor dem Spiel noch nichts an. Es lag aber eine Spannung in der Luft, die sonst nur im Revierderby oder dem Hamburger Stadtderby spürbar ist.
Vor dem Spiel gab unser Trainer, welcher von Technogewummere aus der gegnerischen Kabine untermalt wurde, noch einmal letzte Anweisungen und machte uns klar wie wichtig dieser Derbysieg ist, auch wenn für uns in der Tabelle nach oben und unten nichts mehr geht.
Das Spiel startete und war sofort sehr hart und körperlich. Nachdem Leonard Jenz bereits in der zehnten Minute grob an der Mittellinie gefoult wurde, musste der Schiedsrichter schon die erste gelbe Karte zücken.
Nach vielen Fehlpässen in der Anfangsphase kommen wir nun immer besser ins Spiel und schließen auch aufs Tor ab. Eine zwingende Chance ist jedoch leider nicht dabei. Büßlingen versucht es mit langen Bällen. Diese werden jedoch von unserer Innenverteidigung bestehend aus Rene Maier und Dieter Heizmann, welche zusammen schon über 80 sind, entweder abgefangen oder abgelaufen. In der 44. Minute gelingt es dem Gegner dann jedoch doch unsere Verteidigung zu überspielen. Der Ball landet unhaltbar in unserem Tor zur schmeichelhaften Führung der Gäste. Danach pfeift der Schiedsrichter ab, da Halbzeit ist.
Die zweite Hälfte startet gut. Ein gegnerischer Verteidiger lässt in der 48. Minute im eigenen Sechzehnmeterraum ein Bein stehen, über welches unser Flügelflitzer Leonard Jenz fällt. Der Unparteiische zeigt folgerichtig auf den Elfmeterpunkt. Janosch Kern schiebt den Ball lässig ins linke untere Eck. In der 55. Minute spielt Marco Fluck einen Zuckerpass durch die gegnerische Verteidigung zu Leonard Jenz. Dieser verwandelt souverän zum 2:1 Führungstreffer. Ein paar Minuten später kreiert Martin Isak eine Großchance. Den Torwart hatte er schon mit einem Haken und einer Körpertäuschung überwunden, doch ein Büßlinger konnte auf der Linie klären.
Es dauerte trotzdem nur bis zur 63. Minute, bis der Torwart der Gäste wieder hinter sich greifen musste. Leonard Jenz dribbelt sich von der linken Seite auf das Tor zu und bringt den Ball im rechten langen Eck im Tor unter.
Der Man of the Match Leonard Jenz ist aber immer noch nicht zufrieden mit seiner Leistung und veredelt seine Leistung noch, indem er in eine flache Hereingabe grätscht und diese am Torwart vorbei in die Tormaschen lenkt. Nach dieser zwanzigminütigen Gala bleibt er direkt auf dem Platz liegen und lässt sich auswechseln. Die letzte Woche, in der er durchgehend den Nicht-Abstieg seiner geliebten Hertha gefeiert hat, hat wohl doch ihre Spuren hinterlassen.
Martin Isak macht dann zwei Minuten vor Schluss den Sack zu. Er bekommt einen langen Ball auf die rechte Seite geschlagen, diesen nimmt er gekonnt an, lässt seinen Gegenspieler stehen und zimmert das Spielgerät ins untere rechte Eck zum Endstand von 5:1.
Autor: A. Gschlecht